Dienstag, 13. September 2011

Auschwitz

Heute wurde mir klar, dass ich den Ort des Unbeschreiblichen und Unfassbaren aufsuchen will. Ich will ihn Schritt für Schritt durchlaufen und mich dieser singulären Hölle von damals stellen. Über das Unfassbare wissen wir zwar viel, aber verstehen tun wir trotzdem wenig. Dass Erinnerung Befreiung sei, beginne ich erst jetzt zu verstehen.

10 Kommentare:

  1. Zu DDR-Zeiten unternahmen die Klassen vor der Jugendweihe (an der die meisten Kinder teilnahmen), meist eine Fahrt dort hin, wir fuhren (wir waren 14 Jahre)ich glaub nach Stolpen, dort war mir aber auch unheimlich.
    Nach dem Studium trampte ich mit einer Freundin nach Ungarn und wir machten mit dem LKW-Fahrer, der uns ein Stück mitnahm Halt in Teresienstadt. Schon allein den Weg auf dem Wehrgang, der die Form eine Judensternes hat, zu laufen beunruhigte mich mehr als die leeren Räume mit den Bettgestellen zu sehen.
    Es ist eine traurige Zeit für die Deutschen gewesen, nur schauen wir in die Geschichte der Menschheit, gibt es mehr solch traurige Zeiten als fröhliche Zeiten, nur die Freude setzt sich im Gehirn an 1. Stelle, das andere wird in die hinterste Schublade geschoben, so ist der Mensch.

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  2. Danke Dir für diesen Beirag. Der Mensch muss so funktionieren, sonst ginge er unter. Biermann zitierend: wir gehen ganz und gar unter....und erheben uns dann wieder. Liebe Grüsse, Peter

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  3. Die Bilder sind so unerträglich. Und ich stelle mir vor, wie es sein muss, sich heute noch teilweise dafür verantwortlich zu fühlen. Ich kann mich damit entschuldigen, dass ich ursprünglich keine Deutsche bin. Doch reicht das aus? Wir Menschen haben alle eine bestialische Seite in uns. Die einen mehr, die anderen weniger. Letztendlich müssen wir dieser Bestie ins Gesicht schauen, damit wir sie immer erkennen und einsperren können, wenn die Zeit von uns wieder das Namenlose verlangt. Sagen wir NEIN zu unseren Bestien.

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  4. @Sherry: Ich glaube, dass es keine Kollektivschuld geben kann.

    Ich teile Deine Auffassung, wonach wir in uns genau nachspüren müssen, was der Mensch ausmacht. Die Bestien sind in uns, so wie auch das Gute in uns ist. Weil wir Menschen sind, müssen wir uns stets für das eine oder andere entscheiden.

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  5. I never went to see one of those concentration camps. It seems very sad and confrontational.

    My male relatives were arrested in 1944 during a razzia in Rotterdam. My grandfather was very well treated in Germany. He was employed in weapons factory near Dresden. Good people took care of him. Unfortunately my mother's uncles had different experiences.

    I know my parents avoided Germany, the German language.
    But we are a new generation and should learn from the choices our ancestors made​​. Hate spreads just lovelessness. Want I live with lovelessness? No. So I respect my parents in their feelings, but I look in a different way to the past.

    I often think: If I lived in that time ... what would I have done?

    I admire all the mothers in your country and my country, educating their children, often without support from their husbands - because they had to fight, or were deported.

    Lieve groet.

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    1. You never want to see them because it's confrontational? Maybe it's different if you're not German, but I think you have to see them BECAUSE you have to confront what has hapened. You need to know, you need to understand, you need to learn from the past, just as you wrote.

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    2. Thank you for your kind words.

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  6. hi peter,

    warst du dort inzwischen? was sind deine gedanken heute?
    ich finde schon deinen wunsch, den ort aufzusuchen sehr gut,
    weil er bedeutet, dass du dich für das thema interessierst

    glg
    chris

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    1. ich habe es noch nicht geschafft....doch der Moment wird kommen.

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  7. Ich war 1988 mit der ev. Jugend in einem s.g "Sühnearbeitsprojekt" in Ausschwitz/Birkenau. Als Jugendliche hat mich das beeindruckt und verstört zugleich.

    Von daher kann ich nur empfehlen, dort hinzufahren. Zumal es heutzutage viel einfacher geworden ist als damals - vor dem Mauerfall und seiner Konsequenzen.

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