Sonntag, 8. November 2015

Vom Montag zum Sonntag

Aufstehen,
Strassenbahn,
Büro,
Essen,
Arbeit,
Essen,
Schlafen,
Montag,
Dienstag,
Mittwoch,
Donnerstag,
Freitag, Samstag, Sonntag,
immer derselbe Rhythmus -
das ist sehr lange ein bequemer Weg.
Eines Tages
aber
steht das Warum da,
und mit diesem Überdruss,
in dem sich Erstaunen mischt,
fängt alles an
Albert Camus

Samstag, 7. November 2015

Frühling im November

Es mag ja ganz lustig sein, um diese Jahreszeit mit dem Shirt unterwegs zu sein, draussen auf dem Balkon zu lesen bei Temperaturen um die 18 Grad. Ich mag's aber nicht. Im November muss es kalt sein, neblig-trüb, Nieselregen dann und wann. Das Klima spielt verrückt, und viele finden es cool. Ich finde es, ganz banal gesprochen, einfach nur Scheisse.

Freitag, 6. November 2015

Beschwipst am Freitagabend

Heute Abend bin ich beschwipst - Resultat eines ausgiebigen Mahls mit schwerem Rotwein. Das Restaurant ausgebucht, die Stimmung ausgelassen. Ich liebe diesen labilen Zustand zwischen Nüchternheit und Betrunkensein, dieses Pendeln zwischen Askese und Ekstase im selben Augenblick. In solchen Momenten vergesse ich, was ich sonst weiss, ich bin da und lass mich treiben von den Gesprächen am Tisch, bin beteiligt am Geschehen, hellwach und doch halb betrunken, ich summe für mich eine Arie aus Mozarts Repertoire, ich bin da und doch weit weg, ich klammere mich fest im und am Moment, ganz Gegenwart, ganz Freitagabend. Und nur manchmal denke ich an dich.

Dienstag, 3. November 2015

Leeres Blatt

Diktatur des Alltags.
Kleine Fluchtoasen von kurzer Dauer.
Jammern auf hohem Niveau, aber was nützt mir diese Erkenntnis?
Wie war das mit der ewigen Wiederkehr des Gleichen?
Die Tage sind schön, manchmal neblig.
Ich liebe den November.

Sonntag, 1. November 2015

Wortlosigkeit

Einmal mehr bin ich wortlos, wenn es darum ginge, einen Text für das Tagebuch zu verfassen. Worüber sollte ich schreiben, müsste ich schreiben?
Mögliche Stichworte: gutes Wochenende. Wenig gegessen, kein Alkohol getrunken, also diesbezüglich zwinglianisch gelebt.
Einmal Sex gehabt, spätnachmittags: berauschend.


Heute war Reformationssonntag.


Morgen beginnt wieder eine neue Woche: keine wirkliche Lust auf Arbeit.
Korsettgefühle.
So fühlt sich Leben an.
Und nur selten bin ich traurig, und wenn, dann ohne ersichtlichen Grund.